Christusträger Bruderschaft

»Neues Land betreten, ich will Risiken neu eingehn. Wagen, hoffen, beten und dann mutig nach vorne sehn.«

Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit ich dieses Lied »Neuland« geschrieben habe. Beim Schreiben ahnte ich nicht, dass ich Ende 2010 gemeinsam mit meiner Frau eine solche »Neuland-Entscheidung« treffen würde. Damals baten uns die Brüder am Telefon: »Kommt ganz zu uns nach Triefenstein. Wir brauchen Euch!« Im Juni 2011 haben wir das getan. Seitdem leben und arbeiten wir im bzw. beim Kloster. Laut Arbeitsvertrag bin ich in drei Bereichen tätig: Die Bruderschaft beim Nachdenken und Planen der Zukunft begleiten. Freizeiten und Seminare leiten und entwickeln sowie die Öffentlichkeitsarbeit der Christusträger verantworten.

Was alles geworden ist

In unsere eher vagen Zukunftsüberlegungen hinein schenkte Gott uns die engagierten jungen Erwachsenen der Christusträger Weggemeinschaft. Sie haben Mut und Gottvertrauen genug und schultern seit einigen Monaten die Riesenaufgabe Kloster Triefenstein. 

Im Seminarbereich konnten wir eine zu uns passende Vielfalt an Themen, Referentinnen und Referenten und unterschiedlichen Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen entwickeln. Mir macht es Freude, das Jahresprogramm für 2026 durchzulesen und es dann auch Freunden zu empfehlen. 

Auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit hat sich viel getan: Das von Michael Gibis passgenau geschneiderte Erscheinungsbild, das »corporate design«. Die aktuelle und informative Homepage, die viele Gäste zu uns führt. Die regelmäßige Präsenz bei Youtube, Instagram und Facebook. All das war und ist nur zu schaffen durch die Expertise, die Leidenschaft und den Fleiß (m)eines starken ehrenamtlichen Teams.

Kühler Kopf in heißen Phasen

Zu meinen Aufgaben als Pressesprecher der Bruderschaft gehörten phasenweise auch sehr herausfordernde Aufgaben: z.B. die Brüder in der Öffentlichkeit zu vertreten, als Br. Siegbert in Afghanistan verschleppt worden war und wir wochenlang um sein Leben bangten. Ganz besonders gefordert war ich auch beim Schritt an die Öffentlichkeit mit dem ehrlichen Bericht über die fürchterlichen Fälle von Missbrauch in den ersten Jahrzehnten der Bruderschaft.

Meine Aufgaben (durchaus auch die schwierigen unter ihnen) habe ich gerne erledigt. Ich wollte das ins Schaufenster stellen, was der »Laden« an Gutem zu bieten hat. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine wunderbare Aufgabe.

Staunen und Dankbarkeit

Wenn ich jetzt im Herbst in Rente gehe, dann tue ich es mit einem Gefühl des Staunens und der Dankbarkeit. Ich staune darüber, wie viele Menschen durch unsere Christusträger-Arbeit erreicht, berührt und gesegnet wurden. Und ich bin dankbar für das Vertrauen, das die Brüder und auch Sie, die Freundinnen und Freunde der Christusträger, mir in vielen Fragen entgegengebracht haben.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich nicht mehr verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Christusträger. Nora Henker, die sich schon einige Jahre lang vielfältig in diesen Bereich eingebracht hat, verantwortet jetzt die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Christusträger Kloster Triefenstein. Manche Aufgaben übernehmen die Brüder wieder selbst.

Mich können Sie auch als Rentner noch oft im Kloster Triefenstein wiedersehen. Ich leite weiterhin einige Seminare und unterstütze den neuen Vorstand durch aktives Netzwerken. Und ich werde wohl noch die eine oder andere öffentliche Veranstaltung koordinieren.

Wieder einmal kommt Neuland auf mich zu. Und auf Sie in gewisser Weise auch: Sie haben es künftig an einigen Stellen mit neuen Ansprechpartnern zu tun, mit etwas anderen Formen und manchen sonstigen Veränderungen. Die Christusträger-DNA aber, unser tiefstes Herzensanliegen, das bleibt erhalten.

Lassen Sie es uns also gemeinsam singen und uns gegenseitig daran erinnern:

Wege in die Weite. Was soll mir geschehn? Gott an meiner Seite. Er wird mit mir gehn.

Auf Wiedersehen im Kloster Triefenstein

— Christoph Zehendner, 27.08.25