Im Kloster wird Kunst gemacht – © Hanna Löffler 2025
Letzte Woche haben sie gemeinsam mit 50 Teilnehmenden erlebt: wenn Kunst, Spiritualität und Gemeinschaft aufeinandertreffen, belebt dies nicht nur das Klostergelände, sondern auch alle, die an »Kunst im Kloster« teilnahmen.
Im Kloster Triefenstein, zwischen den Gebäuden, unter Pavillons im Hof und an der Schreinerei wurde gezeichnet, gemalt und Holz bearbeitet. Die Teilnehmenden von Kunst im Kloster hatten sich vorher für einen Kurs angemeldet und hatten dann eine Woche lang Zeit, sich in diesem Kunst-Bereich unter Anleitung von verschiedenen Künstler/innen praktisch auszuprobieren bzw. weiterzuentwickeln.
Gerahmt wurde das Programm von geistlichen Impulsen. In die Gebetszeiten wurden meditative Bildbetrachtungen eingebaut. Diese Angebote waren freiwillig, was die Teilnehmenden sehr schätzten. Daneben konnten die Kunstbegeisterten auch das Kloster, die Geschichte der Christusträgerbruderschaft sowie die aktuellen Entwicklungen kennenlernen. Sie erfuhren, dass die Mitglieder der Weggemeinschaft im neuen CT-Kloster-Triefenstein e.V. Verantwortung übernehmen, damit das Kloster erhalten bleibt und seine Tore weiterhin für Gäste öffnen kann.
Drei Teilnehmerinnen berichten darüber, was ihnen die Tage im Kloster und die Begegnung mit Menschen im Kloster bedeutet haben.
Anke Gröschel – © Nora Henker 2025
Anke Gröschel, eine langjährige Unterstützerin unserer Arbeit in Vanga
Auf der Freizeit »Kunst im Kloster« gab es einen Abend »Begegnung mit den Gastgebern: Wer sind die Christusträger?« Hier haben sich die Christusträger Brüder und die Christusträger Weggemeinschaft vorgestellt. Ich freue mich sehr, dass die Botschaft von Jesus Christus im Kloster weitergegeben wird. Und ich staune darüber wie offen die Bruderschaft mit all den Veränderungen umgeht, welche durch die jungen Familien im Kloster tagtäglich zu spüren sind. Wie gut, dass sie Verantwortung abgeben können, damit der Lebensort Kloster Triefenstein als solcher erhalten bleibt.
Ich kenne die Christusträger seit Jahrzehnten und ich töpfere in der Gruppe der Basarfrauen, welche die Arbeit der Christusträger in Vanga unterstützen. Daher identifiziere ich mich seit Langem mit dem Anliegen der Christusträger. Ich wünsche allen einen gesegneten weiteren Weg, und dass der Christusträger-Gedanke »von Christus getragen — Christus tragen« weitergelebt wird – auf ganz verschiedene Art und Weise.
Katrin Bohnacker – © Hanna Löffler 2025
Katrin Bohnacker besuchte das Kloster zum ersten Mal
Kunst-im-Kloster ist meine erste Begegnung mit den Christusträgern und Triefenstein. Mitten in der Woche schaue ich zurück auf bewegende Kunst-Vorträge und Abende mit den Brüdern und der Weggemeinschaft und erlebe, dass der Baum CT neue lebendige Zweige bekommen hat.
Hierher zu kommen war entstanden aus dem Wunsch, nach schwierigen schmerzlichen Verlusten, sich auf sich selbst und Kunst und Schönheit konzentrieren zu dürfen und offene Fragen Gott hinzuhalten. In vielen Momenten hat sich hier Glück eingestellt, vor allem im Kurs von Ute Plank, aber auch in Begegnungen, teils sehr überraschend mit Personen, die mit meiner Vergangenheit zu tun haben.
Besonders beeindruckt bin ich von Bruder Schorsch mit seinem strahlenden Gesicht, der fünf Jahrzehnte in Afghanistan gelebt und sicherlich mitgelitten hat. Vergnügt steht er vor uns und schmiedet ein Herz, während wir ihn malen.
An zwei Tagen fällt frühmorgens mein Blick aus dem Fenster meines fürstlichen Zimmers auf einen Buntspecht. Auch hier gibt es Farbe und ich freue mich daran.
Die Gebetszeiten und Gesprächsangebote nehme ich gerne wahr. Jetzt schon fühle ich mich gestärkt, freue mich über das Gelernte und bin voller Erwartungen und Zuversicht.
Arnellys Prado García – © Anke Gröschel 2025
Arnellys Prado García war vor einigen Jahren BDF-lerin in Triefenstein
Ich bin Arnellys und komme aus Venezuela. Im Jahr 2020/21 war ich als BFDlerin im Kloster Triefenstein tätig – genau in dem Jahr, in dem die Christusträger-Weggemeinschaft dort einzog und das Leben im Kloster sich öffnete und wandelte. Ich wurde mit großer Herzlichkeit aufgenommen und durfte erleben, wie Gemeinschaft, Glaube und Vertrauen mir halfen in Deutschland anzukommen und meinen beruflichen Weg zu finden. Triefenstein wurde für mich zu einem Zuhause — einem Ort der Geborgenheit in einem völlig neuen Land. Im Rahmen von »Kunst im Kloster« nahm ich am Kurs Kalligrafie teil. Die ruhige Atmosphäre, die spirituellen Impulse und die kreative Arbeit mit Schrift berühren mich tief. Besonders schön ist es, mit Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen in Kontakt zu kommen — jede Begegnung hat mich inspiriert. Wir teilen Gedanken und Erfahrungen, und durch die Kunst entsteht eine Verbindung, die über Worte hinausgeht.
Für mich ist Triefenstein ein besonderer Ort: hier kann ich kreativ sein, besonderen Menschen begegnen und lerne jedes Mal etwas, was mich weiterbringt.
So wie in der Bibel im Psalm 133,1 steht:
»Seht wie gut es ist und wie wohltuend, wenn Menschen beisammen wohnen — als wären sie Bruder und Schwester.« (Basis Bibel)
Spenden ermöglichten Stipendien und Ermäßigungen
Wir sind dankbar für Spenden, die für »Kunst im Kloster« eingegangen sind. Diese ermöglichten vier Jugendlichen die Teilnahme als Stipendiatinnen und drei weiteren Teilnehmerinnen konnten dadurch die Kosten ermäßigt werden. Gespendet haben: Die Raiffeisen-Stiftung Main-Spessart, die Sparkassenstiftung für den Landkreis Main-Spessart, der Rotary Club Lohr-Marktheidenfeld und Heidelberg Materials AG.
Bilder von »Kunst im Kloster« finden Sie in unserer Fotogalerie.